
Digitalität & KI in der Erwachsenenbildung – Eine Perspektive für die Soziale Arbeit
Dieser Beitrag entstand als Ergebnis der Projektarbeit „Künstliche Intelligenz und Erwachsenenbildung“ von Studierenden im Rahmen des Kurses „Spezifische Problemlagen/Konzepte/Kriseninterventionen in der Sozialen Arbeit in der Erwachsenenbildung“ im 5. Semester des Studiums „Bachelor Soziale Arbeit Online“ (BASA-Online) im Wintersemester 2024/25. Es umfasst drei mittels einer KI (Synthesia) erstellte Videos inkl. der dazugehörigen Texte, die auch als PDF Datei zum Download zur Verfügung stehen.
Inhalt
- 1 Die einzelnen Videos und ihre Inhalte
- 1.1 Einführung und Begriffsklärung (1)
- 1.2 Praxisbeispiele (2)
- 1.2.1 KI ermöglicht personalisiertes Lernen
- 1.2.2 Mehr Flexibilität & Barrierefreiheit
- 1.2.3 Was bedeutet KI-Kompetenz?
- 1.2.4 Beispiele aus der Praxis
- 1.2.5 Entlastung & Unterstützung für Fachkräfte
- 1.2.6 Interaktive & motivierende Lernformate
- 1.2.7 Datenbasierte Lernanalyse & frühzeitige Unterstützung
- 1.2.8 Stärkung des lebenslangen Lernens & Anpassung an den Arbeitsmarkt
- 1.2.9 Der Text als Datei
- 1.3 Aufgaben und Ethik (3)
- 2 Organisatorisches
Die einzelnen Videos und ihre Inhalte
Einführung und Begriffsklärung (1)
Einführung und Begrifflichkeiten
KI kann in diesem Kontext eine bedeutende Rolle spielen, um Bildung zugänglicher, individueller und effizienter zu gestalten. Dabei geht es nicht nur um technologische Innovationen, sondern auch darum, wie diese Technologien genutzt werden können, um den Menschen in der Sozialen Arbeit und der Erwachsenenbildung besser zu unterstützen.
Was ist Digitalität in der Erwachsenenbildung?
Digitalität beschreibt die weitreichende und tiefgehende Integration von digitalen Technologien in alle Lebensbereiche. Sie geht über die reine Digitalisierung hinaus, die nur analoge Prozesse in digitale Formate überführt. Ein klassisches Beispiel für Digitalisierung wäre der Einsatz von Lernplattformen, auf denen Präsenzunterricht ersetzt oder ergänzt wird, etwa durch Online-Kurse oder virtuelle Klassenzimmer.
Digitalität hingegen umfasst die fundamentale Veränderung von Kommunikationsweisen, Lernmethoden, interaktiven Prozessen und Mediennutzung. In der Erwachsenenbildung betrifft dies nicht nur die Nutzung von digitalen Lernumgebungen, sondern auch die Art und Weise, wie Menschen lernen und miteinander kommunizieren. Lehr- und Lernprozesse müssen nicht nur digitalisiert, sondern auch so gestaltet werden, dass sie den neuen Anforderungen der digitalen Welt gerecht werden. Hierbei ist KI eine Schlüsseltechnologie, die einerseits neue Möglichkeiten für das Lehren und Lernen bietet, andererseits aber auch neue Anforderungen an die digitale und medienpädagogische Kompetenz von Lehrenden und Lernenden stellt.
Was ist Künstliche Intelligenz?
Künstliche Intelligenz (KI) ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das sich mit der Entwicklung von Systemen beschäftigt, die in der Lage sind, Aufgaben zu übernehmen, die traditionell menschliches Denken und Handeln erfordern. Eine gängige Definition von KI lautet: „Artificial intelligence (AI) is the study of how to make computers do things which, at the moment, people do better“ (Rich/Knight 1991, zitiert nach Dreisiebner 2020). Diese Definition hebt hervor, dass KI nicht auf eine universelle Denkfähigkeit abzielt, sondern darauf, Computer in spezifischen Problemlösungsbereichen voranzubringen, die zuvor Menschen vorbehalten waren, wie beispielsweise maschinelles Übersetzen oder Spracherkennung. Die Unterscheidung zwischen starker und schwacher KI ist zentral für das Verständnis des Potenzials von KI. Während schwache KI in der Lage ist, in bestimmten Domänen intelligent wirkende Leistungen zu erbringen, fehlt es ihr an universeller Intelligenz, die logisches Denken und Lernen umfasst. Starke KI hingegen würde das menschliche kognitive Potenzial erreichen und eigenständig planen, lernen und entscheiden können. Aktuelle KI-Systeme, die in Bildungskontexten eingesetzt werden, wie Intelligent Tutoring Systems oder Learning Analytics, zeigen oft nur eine partielle Augmentation der Lehr-Lern-Prozesse, anstatt menschliche Lehrende vollständig zu substituieren. Die Entwicklung starker KI bleibt eine Herausforderung, während schwache KI bereits bedeutende Fortschritte erzielt hat und weiterhin als wertvolles Werkzeug in der Erwachsenenbildung betrachtet wird. (vgl. Dreisiebner, 2022)
Der Text als Datei
Praxisbeispiele (2)
KI ermöglicht personalisiertes Lernen
Menschen lernen auf unterschiedliche Weisen, in verschiedenen Geschwindigkeiten und mit unterschiedlichen Vorkenntnissen. KI kann eine entscheidende Rolle dabei spielen, das Lernen individuell anzupassen und so effektiver zu gestalten. Dies ist besonders relevant für die Erwachsenenbildung, in der Lernende ein breitesSpektrum an Voraussetzungen mitbringen. In einer dynamischen Welt, in der sich sowohl gesellschaftliche Strukturen als auch berufliche Anforderungen kontinuierlich verändern, ist lebenslanges Lernen nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit. Besonders in der Sozialen Arbeit begleitet man Menschen, die oftmals vor besonderen Hürden stehen – seien es soziale Benachteiligung, oder fehlende digitale Kompetenzen.
Adaptive Lernplattformen
KI kann Lernprozesse in Echtzeit anpassen. Wenn Lernende Schwierigkeiten haben, erkennt dies die Plattform und schlägt gezielte Übungen oder Erklärungen vor, die den Lernenden an ihrem individuellen Punkt abholen.
Virtuelle Tutor-Systeme
Diese Systeme bieten sofortiges Feedback und Unterstützung, wodurch Verständnislücken schneller geschlossen werden können. Sie erleichtern das Lernen und sorgen dafür, dass kein Lernender zurückbleibt.
Spracherkennung
Für Menschen mit Lese- oder Sprachbarrieren bietet KI eine wertvolle Hilfe. So können Lernende, die Schwierigkeiten beim Lesen oder Sprechen haben, durch KI-gestützte Spracherkennung unterstützt werden, um ihre Sprachfähigkeiten zu verbessern.
Beispiel aus der Praxis
Ein:e Migrant:in mit geringen Deutschkenntnissen könnte mit einer KI-gestützten Sprachlern-App üben, die ihre Inhalte an das individuelle Lernniveau anpasst. Die App nutzt visuelle und akustische Lernmethoden, um den Lernprozess zu unterstützen.
Mehr Flexibilität & Barrierefreiheit
In der Erwachsenenbildung müssen die Lernformate flexibel und anpassungsfähig sein. Viele Menschen, die sich fort- oder weiterbilden möchten, sind in ihrer Zeitplanung stark eingeschränkt. Sie haben Verpflichtungen wie Familie, Arbeit oder andere Aufgaben. Hier bietet KI enorme Vorteile, um diese Hürden zu überwinden.
Online-Plattformen mit KI-Unterstützung
Diese ermöglichen den Lernenden, Bildungsangebote unabhängig von Ort und Zeit zu nutzen. Dies macht Lernen für Menschen zugänglicher, die aufgrund ihrer Lebensumstände nicht regelmäßig an Präsenzkursen teilnehmen können.
Sprachbarrieren überwinden
KI-gestützte automatische Übersetzungsdienste ermöglichen es Menschen mit eingeschränkten Sprachkenntnissen, Lerninhalte in ihrer Muttersprache zu erhalten. Auch Text-to-Speech- und Speech-to-Text-Technologien ermöglichen es, Lerninhalte für Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen zugänglich zu machen.
Beispiel aus der Praxis
Eine alleinerziehende Mutter könnte in den Abendstunden an einem Online-Kurs teilnehmen, der durch KI die Inhalte an ihr individuelles Lerntempo anpasst und so die Vereinbarkeit von Lernen und familiären Verpflichtungen erleichtert.
Was bedeutet KI-Kompetenz?
KI-Kompetenz ist ein komplexes Konzept, das aus mehreren Dimensionen besteht. Sie ist nicht nur auf das technische Verständnis von KI beschränkt, sondern umfasst auch praktische Fähigkeiten und die Fähigkeit zur Reflexion über die Auswirkungen von KI auf die Gesellschaft.
Funktionsverständnis
Dies bezieht sich auf das Wissen darüber, wie KI funktioniert, welche Algorithmen sie nutzt und wie sie auf Daten zugreift. Dies ermöglicht es den Lernenden, grundlegende Prinzipien der KI zu verstehen, um informierte Entscheidungen zu treffen.
Bedienungs-Knowhow
Praktische Fähigkeiten im Umgang mit KI-Tools sind entscheidend, um die Technologie sinnvoll einsetzen zu können. Hierzu gehört beispielsweise das Erlernen des sogenannten „Promptings“, also der Fähigkeit, KI-Systeme so zu steuern, dass sie die gewünschten Ergebnisse liefern. Dies bietet bspw. auch Chancen für Personen mit Lernschwierigkeiten bzw. Behinderungen. Projekte wie „KI-Kompass Inklusiv“ oder „AInfach“ arbeiten zurzeit an KI-gestützten Assistenzsystemen, die die Teilhabe in der Gesellschaft und speziell am Arbeitsmarkt erhöhen sollen.
Beispiele aus der Praxis
KI-Kompass Inklusiv wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert und bietet:
- Wissensressourcen: Ein Blog, ein Glossar und ein Technologie-Monitor zu KI und Inklusion.
- Angebote: Beratung, Schulungen, Veranstaltungen und Technologie-Demonstrationen.
- Praxislabore: Erprobung von KI-gestützten Assistenztechnologien in realen Arbeitsplatzsettings.
Aktuell läuft eine Ausschreibung (bis 23. März 2025) für Arbeitgeber*innen, die innovative Ideen haben und diese für ein Praxislabor einreichen wollen. (https://ki-kompass-inklusiv.de/)
Das Projekt „AInfach“, von der KOPF, HAND + FUSS gGmbH in Berlin, arbeitet zusammen mit Personen aus der Zielgruppe, an der Nutzbarmachung von KI-Anwendungen für den Arbeitsalltag. Hierbei wird neben Erlernen des „Promptings“ auch ein Schwerpunkt auf die Entwicklung eines bestimmten ersten Prompts gelegt. Dieser soll der KI dabei bspw. vorgeben, dass diese die Rolle einer Assistenzperson einnimmt, in einfacher Sprache antwortet, strukturiert nachfragt, bestimmte Behinderungsbilder berücksichtigt u.Ä.
Siehe: https://kopfhandundfuss.de/projekte/ainfach/
Folgenabschätzung
Eine der wichtigsten Komponenten der KI-Kompetenz ist die Fähigkeit, über die gesellschaftlichen und ethischen Auswirkungen von KI nachzudenken. Die Diskussion über Datenschutz, Bias in Algorithmen und die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt gehören zu den zentralen Themen, die in diesem Kontext behandelt werden müssen.
Neben diesen drei Dimensionen benötigen Erwachsenenbildner*innen zusätzlich fundiertes Wissen, um KI effektiv in Lernprozesse zu integrieren und den Lernenden die richtigen Ausbildung der Lehrenden integriert werden, um sicherzustellen, dass KI verantwortungsbewusst und gerecht eingesetzt wird.
Entlastung & Unterstützung für Fachkräfte
Lehrende und Sozialarbeitende verbringen oft viel Zeit mit administrativen oder organisatorischen Aufgaben, die wenig mit der eigentlichen Beratung oder dem Unterricht zu tun haben. KI kann in diesen Bereichen eine wichtige Unterstützung bieten.
Automatische Korrektur
Die KI kann bei Prüfungen und Tests helfen, indem sie Korrekturen automatisiert und den Fachkräften so viel Zeit spart. Diese Zeit kann in die individuelle Betreuung der Lernenden oder Klient:innen investiert werden.
Intelligente Empfehlungssysteme
Auf Basis des Lernfortschritts können KI-Systeme passende weitere Lerninhalte vorschlagen und so sicherstellen, dass der Lernende oder Klient in seinem Tempo weiterkommt.
Materialerstellung
KI kann auch die Erstellung von Unterrichtsmaterialien oder Beratungsunterlagen erleichtern, indem sie auf bestehende Inhalte zugreift und diese für spezifische Zwecke aufbereitet.
Beispiel aus der Praxis
Ein Sozialarbeiter könnte mithilfe einer KI-gestützten Plattform die Lernfortschritte von Klient:innen verfolgen und gezielt Hilfestellungen und Empfehlungen zur weiteren Entwicklung geben.
Interaktive & motivierende Lernformate
Viele Menschen verbinden Lernen immer noch mit starren, theoretischen Formaten. KI kann jedoch helfen, das Lernen interaktiver und praxisorientierter zu gestalten.
Gamification
KI kann Lerninhalte in spielerische Formate integrieren, um das Lernen zu fördern. Diese spielerische Herangehensweise sorgt dafür, dass Lernende motiviert bleiben.
Virtuelle Tutoren & Chatbots
Sie können rund um die Uhr Fragen beantworten und den Lernenden in Echtzeit unterstützen.
Virtual Reality (VR) & Augmented Reality (AR)
Diese Technologien ermöglichen praxisnahe Lernmethoden. Lernende können so realistische Szenarien erleben, die ihnen helfen, neue Fähigkeiten in einer sicheren und kontrollierten Umgebung zu entwickeln.
Beispiel aus der Praxis
Ein Job-Coaching für Arbeitssuchende könnte durch eine VR-Simulation ergänzt werden, bei der die Teilnehmenden in realistische Bewerbungsgespräche eintauchen und mit einer KI üben.
Datenbasierte Lernanalyse & frühzeitige Unterstützung
KI ermöglicht es, Lernverläufe in Echtzeit zu analysieren und Frühwarnsysteme zu entwickeln, die es ermöglichen, rechtzeitig eingreifen zu können, wenn ein Lernender Schwierigkeiten hat.
Individuelle Lernanalysen
KI kann Muster im Lernverhalten erkennen und gezielt auf Lernhindernisse hinweisen. Dies ermöglicht eine frühzeitige Unterstützung und verhindert, dass Lernende den Anschluss verlieren.
Optimierte Prüfungsvorbereitung
Durch personalisierte Wiederholungspläne und maßgeschneiderte Übungseinheiten hilft KI den Lernenden, sich gezielt auf Prüfungen vorzubereiten und ihre Erfolgschancen zu erhöhen.
Beispiel aus der Praxis
Ein KI-gestütztes System erkennt, dass eine Person in einem Integrationskurs Schwierigkeiten mit Grammatikübungen hat. Das System bietet automatisch zusätzliche Erklärungen und Übungen an, um das Verständnis zu vertiefen.
Stärkung des lebenslangen Lernens & Anpassung an den Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt verändert sich immer schneller, und die Anforderungen an Fachkräfte entwickeln sich stetig weiter. KI kann Menschen dabei helfen, sich gezielt auf diese Veränderungen vorzubereiten.
Weiterbildungsempfehlungen
KI kann automatisch Weiterbildungsangebote empfehlen, die auf den individuellen Fähigkeiten und Jobtrends basieren.
Kompetenzanalysen
KI-gestützte Tools zeigen auf, welche Kompetenzen eine Person weiterentwickeln sollte, um den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden.
Berufliche Neuorientierung
KI kann als Karriereberater fungieren und Menschen dabei unterstützen, neue berufliche Möglichkeiten zu entdecken und sich weiterzubilden.
Beispiel aus der Praxis
Ein KI-gestütztes Beratungstool könnte einem Arbeitssuchenden basierend auf seinen bisherigen Erfahrungen passende Umschulungsmöglichkeiten vorschlagen.
Ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Erwachsenenbildung ist das KI-gestützte Lernsystem „Adaptive Learning“, das in großen Unternehmen wie IBM und Siemens eingesetzt wird. Diese Systeme analysieren die Lernfortschritte der Mitarbeitenden in Echtzeit und passen die Lerninhalte individuell an.
Ein konkretes Beispiel ist die Plattform „Watson Talent Frameworks“ von IBM, die Mitarbeitenden personalisierte Weiterbildungsmöglichkeiten vorschlägt, basierend auf ihren Fähigkeiten, bisherigen Lernfortschritten und den aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes. Durch den Einsatz von KI werden gezielt Lernmodule vorgeschlagen, die genau auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Quelle: https://changeleaders.de/ibm-watson-talent/
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Aufgaben und Ethik (3)
Aufgaben der Erwachsenenbildung im Kontext von KI
Die Integration von KI in die Erwachsenenbildung verlangt nach einem breiten Ansatz, der technologische, ethische und gesellschaftliche Fragestellungen berücksichtigt.
Förderung von Medien- und Informationskompetenz
Ein grundlegender Bestandteil der Erwachsenenbildung im Zeitalter der KI ist die Fähigkeit, Medieninhalte kritisch zu hinterfragen. Dies umfasst auch das Erkennen von Fake News und die Auseinandersetzung mit der Rolle von Algorithmen, die unsere Informationen filtern und präsentieren.
Rechtskonforme Mediengestaltung
In einer Welt, in der KI zunehmend in der Medienproduktion und -verbreitung eine Rolle spielt, müssen Erwachsenenbildner*innen auch über das Urheberrecht und ethische Fragestellungen im Zusammenhang mit der Nutzung von KI-Anwendungen informieren. Dies umfasst etwa Fragen zur Verwendung von Daten und zur Vermeidung von Plagiaten.
Schulungen zur Nutzung von KI-Anwendungen
Um KI sinnvoll in der Praxis anzuwenden, sind praxisorientierte Kurse notwendig. Diese sollen den Teilnehmenden beibringen, wie sie KI-Tools in ihrem Berufs- und Alltagsleben effektiv einsetzen können, um beispielsweise die Produktivität zu steigern oder Arbeitsprozesse zu optimieren.
Förderung informatischer Kompetenz
Die Erwachsenenbildung muss den Lernenden auch eine grundlegende informatische Kompetenz vermitteln. Hierzu gehören beispielsweise Kenntnisse in der Programmierung, der Datenanalyse und im algorithmischen Denken. Diese Fähigkeiten sind notwendig, um die Funktionsweise von KI zu verstehen und selbst aktiv in diesem Bereich tätig zu werden.
Gesellschaftlicher Diskurs zu KI
Neben der praktischen Anwendung müssen Lernende auch dazu befähigt werden, die gesellschaftlichen Auswirkungen von KI zu reflektieren. Dazu gehört eine Auseinandersetzung mit den Fragen, wie KI die Arbeitswelt, das Zusammenleben und die zwischenmenschliche Kommunikation beeinflusst.
Datenschutz und digitale Souveränität
Ein weiteres zentrales Thema ist der Schutz der Privatsphäre und die sichere Nutzung von KI. Erwachsenenbildner*innen müssen den Lernenden vermitteln, wie sie ihre digitalen Daten schützen können und wie sie ihre digitale Souveränität wahren können, um die Kontrolle über ihre eigenen Daten zu behalten.
Weiterbildung für Fachkräfte
Schließlich ist es wichtig, auch die Fachkräfte der Erwachsenenbildung kontinuierlich fortzubilden. Lehrende und Bildungsmanager*innen müssen sich mit den neuesten Entwicklungen im Bereich KI vertraut machen, um ihre Angebote anzupassen und den Lernenden eine fundierte Ausbildung zu bieten.
Ethische und gesellschaftliche Fragen
Die EU hat hier zur Orientierung ethische Leitlinien für Lehrkräfte verfasst, die KI für Lehr- und Lernzwecke nutzen. Im Folgenden werden die zentralen Punkte vorgestellt.
Hintergrund und Zielsetzung
KI ist bereits im Bildungsbereich präsent und verändert Lehr- und Lernprozesse. Die Leitlinien sollen Lehrkräfte und Schulleitungen sensibilisieren und befähigen, KI verantwortungsvoll einzusetzen.
Sie basieren auf dem EU-Aktionsplan für digitale Bildung (2021–2027).
Ethische Aspekte und Anforderungen
Vorrang menschlichen Handelns: Lehrkräfte sollen die Kontrolle über KI-gestützte
Systeme behalten.
- Fairness: Der Einsatz von KI muss inklusiv und diskriminierungsfrei erfolgen.
- Menschlichkeit: Der Schutz der Würde und Integrität von Lernenden ist zentral.
- Transparenz und Rechenschaftspflicht: Lehrkräfte müssen verstehen, wie KI-Systeme funktionieren und welche Auswirkungen sie haben.
Leitfragen für Lehrkräfte
Die Leitlinien enthalten Reflexionsfragen, die helfen sollen, ethische Aspekte beim Einsatz von KI zu bewerten, u. a.:
- Wie wirkt sich das KI-System auf die Rolle der Lehrkraft aus?
- Ist die Nutzung für alle Schülergruppen fair und zugänglich?
- Wie wird mit Datenschutz und Privatsphäre umgegangen?
Umsetzung in Schulen
Lehrkräfte sollten sich weiterbilden und den ethischen Einsatz von KI aktiv gestalten. Schulen sollten klare Strategien zur Nutzung von KI entwickeln, um Risiken zu minimieren. Eltern, Schüler und die Schulgemeinschaft sollten in Entscheidungen einbezogen werden.
Insgesamt betonen die Leitlinien, dass KI als unterstützendes Werkzeug im Bildungsbereich genutzt werden sollte, jedoch stets unter Wahrung ethischer Prinzipien und der menschlichen Entscheidungsfreiheit.
KI als Chance für die Soziale Arbeit & Erwachsenenbildung
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Erwachsenenbildung bietet zahlreiche Chancen:
- Chancengleichheit: KI ermöglicht flexible, barrierefreie Lernmöglichkeiten, die Bildung für alle zugänglich machen.
- Individuelle Förderung: KI hilft dabei, personalisierte Lernpfade zu schaffen, die den Bedürfnissen jedes Einzelnen gerecht werden.
- Effizienzsteigerung: Fachkräfte in der Sozialen Arbeit und Erwachsenenbildung können durch KI von administrativen Aufgaben entlastet werden und mehr Zeit für die direkte Arbeit mit den Lernenden haben.
- Motivierendes Lernen: KI-gestützte, interaktive Lernformate machen das Lernen ansprechender und fördern eine stärkere Teilhabe.
Wichtig ist, dass KI als unterstützendes Werkzeug und nicht als Ersatz für menschliche Fachkräfte betrachtet wird. Die persönliche Begleitung und Unterstützung bleiben unersetzlich, doch KI kann dazu beitragen, dass Bildung individueller, zugänglicher und effizienter gestaltet wird.
Der Text als Datei
Organisatorisches
Titelbild
Screenshot Video 1
Literatur und Medien
Die Literatur bzw. Medien sind jeweils in den Videos hinterlegt.
Technische Details / Credits
Genutzte Medien/Tools im Rahmen der Gruppenarbeit im Kurs „Spezifische Problemlagen/Konzepte/Kriseninterventionen in der Sozialen Arbeit in der Erwachsenenbildung“ im 5. Semester des Studiums „Bachelor Soziale Arbeit Online“ (BASA- Online) im Wintersemester 2024/25
Synthesia (Video 1 – 3)
Template: Dynamic Business
KI-Avatar: Francesca
KI-Voice:
- DE, Francesca, Natural 2
- EN-US, Francesca, EmpatheƟc
Genutzte Medien in allen drei Videos:
- synthesia.d9ee8f8a-6b64-481b-a2bf-d89da66bd329
- synthesia.9742cf35-0e6a-442a-a00c-44bb0b6dd5fc
Soundstripe (Video 1 – 3)
- Song: Echosphere by Cody Martin unter https://app.soundstripe.com/songs/16357
Medien Video 1 – Einführung Digitalität & KI in der Erwachsenenbildung
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Medien Video 2 – Chancen und Veränderungen (Praxisbezug)
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- Screenshot der Startseite, Website: https://ki-kompass-inklusiv.de/ [zugegriffen 18.02.2025].
- Screenshot der Seite „Projekte AInfach“, Website: https://koplandundfuss.de/projekte/ainfach/ [zugegriffen 18.02.2025].
Medien Video 3 – Ethik & Gesellschaft (Kritische Betrachtung)
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- Screenshot der Seite „What’s new? -> News -> Ethical guidelines on the use of artificial intelligence and data in teaching and learning for educators (Published: 25 Oct 2022)“ https://education.ec.europa.eu/news/ethical-guidelines-on-the-use-of-artificial- intelligence-and-data-in-teaching-and-learning-for-educators [zugegriffen 19.02.2025].
CC BY-SA und OER
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