Lehrvideo: Die 10 Gebote im Umgang mit Social Media

Lehrvideo: Die 10 Gebote im Umgang mit Social Media

Lesezeit (inkl. Mediennachweis): 6 Minuten

Das hier veröffentlichte Video wurde als Prüfungsleistung zum Abschluss des Seminars „Lern- und Bildungsprozesse in einer Kultur der Digitalität“ produziert. Im Kontext des Seminars haben sich die Studierenden des Masterstudiengangs Gesellschaftlicher Wandel und Teilhabe an der Hochschule München mit dem Thema „Digitale Kompetenzen: Junge Menschen und Social Media“ befasst.

Da die Studierenden anonym bleiben möchten, haben wir das Video maskiert bzw. mit einem Filter versehen. So steht es wenigstens als Podcast zur Verfügung.

Das Video wurde aus Gründen der Anonymität mit einem Filter (verwischen) versehen.

Abstract

Wie lernen Jugendliche den richtigen Umgang mit sozialen Medien? In Zeiten der digitalen Transformation, im Zuge derer sich ein Medienwandel vollzieht, werden traditionelle Leitmedien zunehmend durch digitale Anwendungen abgelöst. Besonders in den letzten Jahren haben sie an gesellschaftlicher Bedeutung gewonnen und nicht zuletzt Einzug in den Bildungsbereich erhalten. Dieses Lehrvideo folgt deshalb nicht nur dem Trend, Inhalte digital zu lehren, sondern zielt gleichzeitig darauf ab, einer jüngeren Zielgruppe digitale Kompetenzen zu vermitteln. Unter dem Einbezug von künstlicher Intelligenz wurden die 10 Gebote von Moses hierzu neu interpretiert und auf alltägliche Situationen der Mediennutzung angewandt.

Methodik

Bei der angewandten Methode handelt es sich um ein Lehrvideo, das sowohl im schulischen Kontext durch eine Lehrperson eingesetzt als auch privat über soziale Netzwerke wie YouTube abgerufen werden kann. Lehrvideos arbeiten mit Visualisierungen in Form von (bewegten) Bildern, die Schrift und Sprache entweder unterstützen oder gänzlich ersetzen können. Zusätzlich werden häufig Töne als Reize eingesetzt, die beispielsweise in Form von Musik die vermittelte Stimmung unterstreichen oder die Aufmerksamkeit der Zuschauerschaft stimulieren können. Lehrvideos sind in der Regel niedrigschwellig und setzen einzig den Zugang zu digitalen Endgeräten voraus. Der Vorteil des Lernens mithilfe von Lehrvideos besteht zudem in ihrer zeitlichen und räumlichen Flexibilität, die unter anderem durch die Anpassung von Geschwindigkeit und Lautstärke individuelles Lernen ermöglicht. Insgesamt sollte die Aufmerksamkeitsspanne der Zielgruppe nicht überreizt und auf einen roten Faden im Video geachtet werden, damit die Aufnahmefähigkeit so lange wie nötig aufrechterhalten werden kann.

Insbesondere Kinder und Jugendliche sind häufig visuell orientiert, weshalb ein Lehrvideo ihre Aufmerksamkeit besser fesseln kann als reiner Text. Durch das Aufzeigen realer Beispiele und Szenarien kann ihnen anschaulich vermittelt werden, wie bestimmte Verhaltensweisen wirken und welche Konsequenzen sie haben können. Außerdem ist es von Vorteil, Lehrvideos unterhaltsam und ansprechend zu gestalten, um das Interesse der jungen Zuschauerschaft für ein Thema zu fördern, sodass sie sich auch über das Video hinaus noch mit dessen Inhalten beschäftigen möchten. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen, die Methode der Lehrvideos, mit der wir uns auch im Kontext des Seminars „Lern- und Bildungsprozesse in einer Kultur der Digitalität“ eingängig befasst haben, auf unser Thema „Digitale Kompetenzen: Junge Menschen und Social Media“ anzuwenden.

Um die Chancen dafür zu erhöhen, dass die vermittelten Informationen effektiv aufgenommen werden, haben auch wir in unserem Lehrvideo visuelle, auditive und schriftliche Elemente kombiniert. Wir haben uns dazu entschieden, jedes Gebot erst szenisch darzustellen und anschließend als eine Art Einblendung schriftlich zu fixieren. Unterstützt wird die Gegenüberstellung von richtigen und falschen Verhaltensweisen durch Kreuze beziehungsweise Haken, die durch passende Töne untermalt werden. Zudem haben wir die 10 Gebote als roten Faden gewählt, der eingangs durch die Darstellung von Moses eingeführt wird und das Video anschließend strukturiert. Auch wurde darauf geachtet, eine Gesamtlänge von sechs bis acht Minuten nicht zu überschreiten und die einzelnen Gebote entsprechend kurz und prägnant zu erklären.

Vorgehen

Als Studierende hat uns das Thema Künstliche Intelligenz angesichts jüngster Entwicklungen auf dem Markt in den letzten Monaten stark beschäftigt – ebenso wie die Frage, ob Prüfungen in Zukunft durch die unkontrollierte Nutzung von ChatGPT obsolet werden könnten. Daher kam der Entschluss unserer Arbeitsgruppe, die Ergebnisse einer KI transparent in unsere Eigenleistung einfließen zu lassen.

Die Idee der 10 Gebote rührte daher, dass diese nicht nur exemplarisch für eine kurze und prägnante Verhaltensanleitung stehen, sondern auch, dass die Verbindung von Social Media und biblischen Grundsätzen im ersten Moment irritiert. Durch diese Irritation sowie eine humorvolle Umsetzung der Gebote haben wir uns eine gesteigerte Aufmerksamkeit von Jugendlichen für das Lehrvideo erhofft. Tatsächlich ist der Anspruch des Videos nicht die schauspielerische Leistung der studentischen Amateurdarsteller:innen, sondern die junge Zielgruppe zum Nachdenken über ihre eigene Mediennutzung anzuregen. Dies soll durch einen hohen Identifikationsfaktor gewährleistet werden, denn durch die Nähe der Szenen zur Lebensrealität der Jugendlichen kann hier besonders effektiv sensibilisiert werden.

Das Thema der digitalen Kompetenzen schloss sich aus den Inhalten des Seminars in gleicher Weise wie die Methode des Lehrvideos, die wir gerne einmal selbst praktisch austesten wollten. Bei der Beschränkung digitaler Kompetenzen auf das Feld sozialer Medien sowie der Festlegung der Zielgruppe handelte es sich um notwendige thematische Eingrenzungen. So konnten wir als Gruppe eine möglichst präzise Fragestellung für die KI entwickeln und die unten angefügte Antwort in Form 10 neuer Gebote weiterverarbeiten – das hieß, einzelne Gebote auf konkrete Beispiele herunterzubrechen und zu inszenieren, worin dann unsere Eigenleistung bestand.

Arbeit mit ChatGPT

Unsere Frage an ChatGPT

„Wie können die biblischen 10 Gebote umgeschrieben werden auf die 10 Gebote der korrekten Verwendung von Social Media Plattformen?“

Die Antwort von Chat GPT

„Die Zehn Gebote der korrekten Verwendung von Social Media Plattformen könnten in einer modernen Interpretation etwa wie folgt aussehen:

  1. Du sollst den Nutzungsbedingungen folgen: Achte darauf, dass du die Richtlinien und Nutzungsbedingungen jeder Social Media Plattform respektierst, auf der du aktiv bist.
  2. Du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen: Teile keine irreführenden oder falschen Informationen auf Social Media, sondern bemühe dich um Ehrlichkeit und Transparenz.
  3. Du sollst niemanden beleidigen oder verletzen: Sei stets respektvoll und höflich gegenüber anderen Nutzern, auch wenn du unterschiedliche Meinungen hast.
  4. Du sollst Privatsphäre respektieren: Achte darauf, die Privatsphäre anderer zu wahren und keine persönlichen Informationen ohne Erlaubnis zu veröffentlichen.
  5. Du sollst keine Gerüchte verbreiten: Verifiziere Informationen, bevor du sie teilst, um das Verbreiten von Gerüchten zu vermeiden.
  6. Du sollst keine Hassrede verbreiten: Vermeide jegliche Form von Hassrede (frauenfeindlich), Diskriminierung oder Mobbing auf Social Media Plattformen.
  7. Du sollst keine Bilder oder Inhalte stehlen: Verwende keine Bilder, Videos oder Inhalte, die nicht dir gehören, ohne die entsprechenden Rechte oder Erlaubnis.
  8. Du sollst keine Spam-Nachrichten versenden: Sende keine unnötigen oder unerwünschten Nachrichten an andere Nutzer.
  9. Du sollst achtsam sein: Denke vor dem Teilen von Inhalten darüber nach, wie sie andere beeinflussen könnten, und sei sensibel gegenüber kulturellen Unterschieden und Sensibilitäten.
  10. Du sollst die soziale Verantwortung wahrnehmen: Nutze Social Media, um positive Beiträge zu leisten, Wissen zu teilen und andere zu unterstützen, anstatt zur Verbreitung von Negativität beizutragen.

Diese Gebote dienen als Leitlinien für eine verantwortungsbewusste, respektvolle und positive Nutzung von Social Media Plattformen, um eine gesunde und unterstützende Online-Gemeinschaft zu fördern.“

Technische Reflexion

Mit Ausnahme einer Szene wurde das gesamte Video innerhalb eines Tages und mithilfe derselben Ausrüstung abgedreht. Zum Dreh wurde eine Panasonic G70 mit passendem Stativ und Mikrofon verwendet. Um einen natürlichen Ton zu generieren und den organischen Charakter der Dialoge beizubehalten, mussten die Abstände des Mikrofons zu den jeweiligen Schauspieler:innen immer wieder angepasst werden. Somit fanden zunächst einige Probeaufnahmen statt. Dieselben Anpassungen mussten für eine geeignete Belichtung vorgenommen werden. Da nicht alle Beteiligten den vollen Drehtag zur Verfügung standen, konnten die Gebote nicht chronologisch abgefilmt werden. Dies vergrößerte den Arbeitsaufwand bezüglich des „Cuttings“ beträchtlich. Als Schnittprogramm wurde die Apple Software „Final Cut Pro X“ herangezogen. Hier wurden die einzelnen Gebote außerdem einzeln eingesprochen und in die Szenen eingefügt. Sowohl für die Farbkorrektur als auch den Einsatz der künstlichen Elemente wurde „Da Vinci Resolve“ verwendet. Eine verbleibende Szene wurde mit einem iPhone abgefilmt, da es spontan zu terminlichen Schwierigkeiten kam. Die Unterschiede konnten in der Postproduktion allerdings deutlich abgemildert werden.

Reflexion zur Gruppenarbeit

Die Gruppenbildung für unseren Leistungsnachweis erfolgte auf Grundlage bereits gesammelter Erfahrungen mit den individuellen Kompetenzen der Gruppenmitglieder. Eine Gruppengröße von sechs Personen eignete sich darüber hinaus, um alle Rollen im Prozess zu besetzen. Außerdem bestand in der Gruppe ein geteiltes Interesse dafür, selbst ein Lehrvideo zu produzieren.

Bei unserem ersten Treffen befassten wir uns mit der konkreten Themenfindung und -eingrenzung, wobei auch die Idee der 10 Gebote erstmals aufkam. Im nächsten Schritt wurden dann verschiedene Fragestellungen für die KI entworfen, um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen. In den darauffolgenden Treffen haben wir die Gebote erst auf die einzelnen Gruppenmitglieder aufgeteilt und unsere Ideen zur szenischen Umsetzung dann stückweise zusammengetragen und weiterentwickelt. Daraufhin haben wir eine Liste an notwendigen Requisiten erstellt und uns überlegt, wann und wo die Dreharbeiten stattfinden sollten. Schließlich konnten wir ein grobes Skript zusammenstellen sowie einen Plan entwerfen, wie verschiedene Reize und Elemente im Endprodukt zusammenspielen sollten.

Bevor die Dreharbeiten erfolgten, hatten wir bereits festgelegt, wer als Darsteller:in in welcher Szene mitwirken sollte. Dabei achteten wir darauf, die Darsteller:innen zwischen den Geboten zu wechseln, um für eine klare Abgrenzung der Inhalte zu sorgen. Neben der schauspielerischen Umsetzung umfassten weitere Zuständigkeiten die Kamera- und Regieführung, die schriftliche Dokumentation des Prozesses sowie den Schnitt und die Bearbeitung des Videomaterials. Die Besonderheit unserer Gruppenarbeit bestand darin, dass wir durch die gesamte Planungszeit hinweg alle gleichermaßen mitwirkten und sich die Arbeitsverteilung erst später ergab – orientiert an individuellen Interessen und Kompetenzen sowie zeitlicher Verfügbarkeit.

Tatsächlich bestand eine der größten Herausforderungen darin, in regelmäßigen Abständen Termine zu finden, an denen alle Gruppenmitglieder teilnehmen konnten, da große Teile des Prozesses in die vorlesungsfreie Zeit fielen. Besonders wenn einzelne Mitglieder bei unseren Treffen nicht anwesend waren, musste darauf geachtet werden, dass diese über den aktuellen Stand informiert wurden und beispielsweise über unsere geteilten Dokumente am Prozess teilhaben konnten. Darüber hinaus gestaltete es sich durchaus schwierig, die gezeigten Inhalte auf die festgelegte Zielgruppe zuzuschneiden. Während die Szenen einerseits spannend und eindrücklich sein sollten, achteten wir darauf, bestimmte Trigger zu vermeiden und die Wortwahl nicht zu drastisch zu gestalten. Da das Video im Anschluss veröffentlicht werden sollte, war es auch unseren studentischen Darsteller:innen ein Anliegen, nicht (identifizierbar) in Szenen abgebildet zu werden, die ihnen später negativ ausgelegt werden könnten.

Trotz dieser Herausforderungen bereitete uns der Videodreh großen Spaß und ermöglichte es uns, eigene kreative Ideen mit Inhalten des belegten Seminars zu verknüpfen. Durch den stets wertschätzenden Umgang miteinander konnten wir uns gegenseitig umfassend unterstützen und schließlich zu einem zufriedenstellenden Ergebnis gelangen. Die Gruppenarbeit und das Erstellen des Lehrvideos haben unser Verständnis der Seminarinhalte insgesamt vertieft und uns gleichzeitig neue Perspektiven aufgezeigt.

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