Die Welt von morgen

Die Welt von morgen

Lesezeit (inkl. Mediennachweis): 14 Minuten

Wie kann Nachhaltigkeit gerecht und digital gestaltet werden?


Video

Der Podcast als Video. Für alle, die gerne eine optische Begleitung mögen.

Rahmeninformationen

Diese Folge der fiktiven Podcastreihe „Die Welt von morgen“ wurde im Rahmen des Kurses „Lern- und Bildungsprozesse in einer Kultur der Digitalität“ im Master Gesellschaftlicher Wandel und Teilhabe an der Hochschule München erstellt. Die Urheber:innen des Videos sind Johanna, Anika, Patrick, Tobias, Maria, Marianna, Leah und Nina. Im Podcast tauchen die Personen unter Pseudonymen auf.

Die Podcastfolge beschäftigt sich mit der Frage „Wie kann Nachhaltigkeit digital und gerecht gestaltet werden?“. Dazu wurden im Vornherein Teilnehmende des Nachhaltigkeitsfest der Hochschule München befragt. Auf diese Weise entstanden kurze Gesprächsaufnahmen sowie digitale Antworten, welche über Mentimeter erhoben wurden. Diese Inhalte finden sich an passender Stelle in dem aufgenommenen Expert:innengespräch.

Die fiktiven Expert:innen, welche an dem Gespräch im Podcast teilnehmen, sind Conny Klaud, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut für digitale Transformation (Themenschwerpunkt Digitalisierung), Jasmin Blume, Soziologin im Themengebiet der Nachhaltigkeitsforschung (Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit) sowie Justus Vaage, emeritierter Professor für Philosophie an der Maximilianeumsuniversität Ludwigshafen (Themenschwerpunkt Gerechtigkeit). Der Podcast selbst wird moderiert von Sophia von Buch.

Der Podcast ist als Gespräch aufgenommen. Dabei werden sowohl die drei Themenbereiche einzeln vorgestellt als auch über deren Verbindungen untereinander diskutiert. Genauere Inhalte finden sich im folgenden Abschnitt bei den jeweiligen Zeitstempeln.

Zeitstempel der Inhalte

ZeitInhalt
00:00Intro
00:17Begrüßung und Vorstellung des Themas
03:07Was ist unter Digitalisierung zu verstehen?
05:45 Was ist unter Gerechtigkeit zu verstehen?
08:28Was verbindet die Bereiche Digitalisierung und Gerechtigkeit?
13:30Wie kann Digitalisierung gerechter werden?
16:14Was versteht man unter Nachhaltigkeit?
17:41Wer definiert Nachhaltigkeit?
18:40Wieso dauert das mit der Nachhaltigkeit so lange?
19:30Wie sind Nachhaltigkeit und Digitalisierung verbunden?
22:03Beschleunigt Digitalisierung die Nachhaltigkeitstransformation?
26:41Ideen, um Digitalisierung zugunsten der Nachhaltigkeitstransformation einzusetzen
29:12Was bedeutet der Nachhaltigkeitsgedanke für das gesellschaftliche Miteinander?
31:38 Wie kann eine gerechtere Ressourcenverteilung gelingen?
33:29Wie kann Nachhaltigkeit gerecht gestaltet werden?
36:25Verknüpfungsmöglichkeiten von Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit in der Praxis
38:48Ist Bildung der richtige Ansatz für mehr Nachhaltigkeit?
42:19Wie kann Bildung mit Digitalisierung verknüpft werden?
43:45Und wie macht man das Ganze gerecht?
46:31Zusammenfassung und abschließende Worte
48:27Verabschiedung
48:56Outro

Gesprächsleitfaden

Reflexion der Gruppenarbeit

Die Entstehung der Podcastfolge lässt sich rückblickend in sechs große Phasen einteilen, die nun beschrieben sowie in Bezug auf die Lernprozesse reflektiert werden. Zum Lesen bitte aufklappen.

1. Erste Gruppenfindungsphase

Schon bei den modulinternen Gesprächen bezüglich des Nachhaltigkeitsfestes am 21.06.2023 am Pasinger Campus der Hochschule München kam die Idee auf, durch Gespräche direkt mit den Besuchenden des Festes in Kontakt zu treten. Die Grundidee für den Podcast und die damit verbundenen Tonaufnahmen von kurzen Interviews mit Teilnehmenden des Festes kam schließlich in einer Gruppe von vier Studierenden auf. Diese Gruppe hatte sich in Gesprächen über den Leistungsnachweis des Moduls bereits zusammengefunden. Durch den Zusammenschluss von drei verschiedenen Modulen des Semesters als Vorbereitung für das Nachhaltigkeitsfest, war die erste Aufgabe an die gesamte Kohorte, die Themen Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Bildung zusammenzubringen. Auf diese Weise kam die Gruppe auf die Idee, Besuchende genau zu dieser möglichen Themenverknüpfung zu befragen und diese schließlich im Zuge eines Podcasts zu diskutieren. Dieses grundlegende Thema wurde auch weiterhin beibehalten, nachdem die konkrete Aufgabenstellung für das Nachhaltigkeitsfest aufgehoben wurde. In dieser Phase der Gruppenarbeit hat besonders geholfen, dass das Thema schon sehr frühzeitig feststand und somit auch bei Änderung der Aufgabenstellung keine großen Unsicherheiten in der Gruppe entstanden. Auch in der Absprache mit den Dozierenden aus den drei Modulen stieß das Vorhaben stets auf positive Rückmeldung, woraus die Gruppe große Motivation schöpfte. 

2. Zweite Gruppenfindungsphase

Nachdem das Thema der Gruppenfindung für den Leistungsnachweis auch bei den anderen Kursteilnehmenden zur Sprache kam, entstand die Idee von vier weiteren Studierenden des Kurses, sich der bereits gebildeten Vierer-Gruppe anzuschließen. Sie waren ebenfalls an der Thematik interessiert und von dem Vorhaben am Nachhaltigkeitstag begeistert. Die zweite Phase war ein herausfordernder Prozess, da sich die Gruppe mit den vier später dazugekommenen Studierenden neu zusammenfinden musste. Eine Gruppe von nun insgesamt 8 Studierenden, die zuvor teilweise noch keine Gruppenarbeit zusammen gemacht hatten, mussten nun ihre Positionen und Rollen in der Gruppe finden, Aufgaben mussten verteilt werden und dies alles kurz vor Ende der Vorlesungszeit und damit kurz vor der Prüfungsphase. Dabei wurden in dieser Phase, der zweiten Gruppenfindungsphase, Wünsche und Ziele ausgetauscht. Zentral für alle war hierbei eine gerechte Zuteilung von Aufgaben, was nach Verständnis der Gruppe ein ungefähr gleicher Umfang bedeutet.

Im nächsten Schritt brachten die vier Studierenden die „Neuzugänge“ auf den aktuellsten Stand bezüglich bereits getätigter Recherchearbeiten, Kommunikation mit Verantwortlichen des Nachhaltigkeitstages und geplanter Zielvorstellungen. Die neu hinzugekommenen Studierenden brachten sich gleich zu Beginn ein und nach einiger Zeit wurde aus den zwei Gruppen schlussendlich eine Gruppe. Alle in der Gruppe leisteten einen wertvollen Beitrag zum Gesamtergebnis und brachten ihre eigenen Ressourcen ein. Eine WhatsApp-Gruppe für eine gemeinsame asynchrone Kommunikation wurde erstellt sowie ein google docs Ordner für alle wichtigen Dokumente, die dort digital orts- und zeitunabhängig von allen Teilnehmenden bearbeitet werden konnten. Dies funktionierte sehr gut, da alle gleichberechtigt waren, die Dokumente zu bearbeiten und Kommentare hinzuzufügen. Die Kommunikation erfolgte stets so, dass alle Beteiligten auf dem neuesten Stand waren. Wenn jemand bei einer Besprechung nicht dabei sein konnte, organisierte sich die Gruppe stets so, dass sich eine Person dafür verantwortlich fühlte, mitzuschreiben und die Fehlenden über Neuerungen in Kenntnis zu setzen. Rückblickend betrachtet, war dies für alle eine gute Lösung, die den Gruppenzusammenhalt stärkte und Verbindlichkeit generierte. Durch die gemeinsame Abstimmung über Termine für beispielsweise Zoom-Meetings fühlte sich jedes Gruppenmitglied gehört, wertgeschätzt und als wichtiger Teil des Prozesses. Die Kommunikationsstruktur hat sich für die Arbeit in der Gruppe bewährt und die genutzten Tools erwiesen sich als hilfreich für die Zusammenarbeit. Die nun finale Gruppe von acht Studierenden begann nun mit dem Brainstorming für die Befragung.

3. Interviewphase am Nachhaltigkeitstag der HM

Gemeinsam wurde schließlich überlegt, wie genau die kurzen Interviews beim Nachhaltigkeitsfest aussehen könnten. Die Gruppe einigte sich auf folgende Frage: „Wie kann Nachhaltigkeit digital und gerecht gestaltet werden?”. Es sollte die Möglichkeit geben, diese schriftlich sowie mündlich zu beantworten, um den Bedürfnissen der Befragten gerecht zu werden und auf diese Weise so viele Antworten wie möglich einholen zu können. Für die schriftliche Beantwortung entstand die Idee eines QR-Codes, der während des Nachhaltigkeitsfestes überall gut sichtbar auf dem Campusgelände platziert und durch den man auf die Internetseite eines selbst erstellten Mentimeters weitergeleitet wurde. Ein aufgestellter Laptop am Stand der Gruppe präsentierte den Besuchenden die eingegebenen Antworten in Echtzeit. So war es möglich, die Antworten digital, anonym und öffentlich einzusehen und zu sichern.

Die mündliche Beantwortung der Frage fand im Rahmen von Interviews statt. Hierfür wurden im Vorhinein Aufnahmegeräte organisiert und Einverständniserklärungen verfasst. Letztere wurden von den Teilnehmenden des Gesprächs ausgefüllt, damit die Gruppe anschließend die Aufnahmen für den später veröffentlichten Podcast verwenden konnte. 

Bei den Vorbereitungen für den Nachhaltigkeitstag sowie währenddessen wurden die Aufgaben den Ressourcen jedes Gruppenmitglieds entsprechend aufgeteilt. So übernahmen die Personen, die bereits Erfahrungen im Erstellen von Datenschutzerklärungen hatten, die Aufgabe, diese für die Interviews zu verfassen, auszudrucken und zu verteilen. Es fanden sich Verantwortliche, die die nötigen Stellwände und Stehtische organisierten und im stetigen E-Mail-Austausch mit dem Organisationsteam des Festes standen. Das Führen der Interviews und das Akquirieren von Personen für das Mentimeter übernahmen diejenigen, die sich im Umgang mit fremden Personen sicher fühlten. 

Die Akquirierung von Personen, die die Fragestellung über den QR-Code beantworten sollten, funktionierte erstaunlich gut. Die meisten hörten aufmerksam den Informationen über das Mentimeter zu und äußerten ihr Interesse an der Thematik. Die Gruppe hatte zuvor nicht damit gerechnet, dass kurz vor beziehungsweise in der Prüfungsphase und den Semesterferien so viele Studierenden bereit für ein Interview oder eine schriftliche Beantwortung der Frage wären. Zudem war zuvor unklar, inwieweit die Studierenden oder auch Mitarbeitenden der Hochschule mit solch einer umfassenden Frage etwas anfangen konnten. Die rege Teilnahme kann daran liegen, dass es sich nur um eine einzige Frage gehandelt hat, die mit lediglich 200 Zeichen zu beantworten war. Auch, dass alle Antworten direkt anonym öffentlich einsehbar waren, schien für die Akquirierung vorteilhaft. Teilnehmende hatten so die Möglichkeit, ihre Antworten mit denen anderer zu vergleichen. Dies war eine positive Erfahrung für die Gruppe, die sie in ihrem Vorhaben bestärkte und für die Zukunft ermutigte, neue digitale Tools auszuprobieren. 

Eine Schwierigkeit lag schließlich vor allem in der direkten Ansprache von Passant:innen des Standes. Fremde Personen anzusprechen bereitete einigen Gruppenmitgliedern Schwierigkeiten. Deswegen wurden zunächst Kommiliton:innen interviewt, um sich als Interviewer:in in der Situation zurechtzufinden. Mit der Zeit stieg schließlich das Interesse von externen Personen an dem Stand der Gruppe und besonders im zweiten Teil des Nachhaltigkeitsfestes konnten viele Gespräche geführt werden. Allgemein wurde deutlich, dass Personen schnell abgeschreckt waren, an Interviews teilzunehmen, wenn diese aufgenommen werden sollten. Hier wurde auf die digitale Teilnahmemöglichkeit verwiesen, welche in vielen Fällen dann auch wahrgenommen wurde. Eine transparente Informationsweitergabe über das Vorhaben sowie ein authentisches Auftreten der Interviewer:innen war wichtig, um die Befragten für eine Aufzeichnung des Gesprächs zu gewinnen.

Die Verteilung und Durchführung der Aufgaben führte zu einem für die Gruppe überraschend positiv ausfallenden Ergebnis, da viel mehr Antworten und Interviews zustande kamen, als im Vorfeld vermutet wurde. Zudem waren die aufgenommenen Gespräche sehr lehrreich, da teilweise Themen angesprochen wurden, die bei der Gruppe vorher noch nicht präsent waren. Jedes Gruppenmitglied fühlte sich wohl in seiner Rolle und hatte das Gefühl, einen wertvollen Beitrag zur Gesamtleistung beizutragen. Für den weiteren Prozess hatte dies zur Folge, dass auch bei zukünftigen Aufgabenverteilungen auf die Ressourcen und Wünsche besonders eingegangen wurde. Durch die Absprachen in der Gruppe im nachfolgenden Verlauf konnte zudem eine Grundlage für eine individuelle Kompetenzerweiterung bei allen Gruppenmitgliedern ermöglicht werden. 

4. Abstimmungs- und Recherchephase

In dieser Phase fanden mehrere Zoom-Meetings statt, in denen das weitere Vorgehen besprochen und festgehalten wurde. Leitende Fragen hierbei waren unter anderem: Wie werden die Ergebnisse vom Nachhaltigkeitsfest in den Leistungsnachweis eingebracht? Welche Ressourcen können genutzt werden? Wie gestaltet sich die Aufgabenverteilung? Welche Fristen werden gesetzt? Diese Fragen wurden gemeinschaftlich beantwortet und zusammen in einem Dokument festgehalten. Die Gruppe stand bei den jeweiligen Terminfindungen vor der Herausforderung, dass einige Mitglieder bereits im Urlaub waren und/oder über eine mangelhafte Internetverbindung verfügten. Aufgrund dessen konnten nicht immer alle bei den Meetings dabei sein. Doch auch hierfür wurden individuelle Lösungen gefunden, die rückblickend sehr gut funktionierten und für anschließende Meetings übernommen wurden. Im gemeinsamen google doc wurden alle besprochenen Inhalte von einer sich dafür verantwortlich fühlenden Person für alle einsehbar festgehalten. Im Anschluss wurden diejenigen, die abwesend waren, zusätzlich über WhatsApp über den neuesten Stand in Kenntnis gesetzt. So wusste jedes Teammitglied stets über die aktuellen Veränderungen und Entscheidungen Bescheid, was zu einem positiven Gruppengefühl und einer produktiven Arbeitshaltung führte. Was in dieser Phase des Prozesses besonders unterstützt hat, war das Festlegen von klaren Terminen, bis wann welche Meilensteine in der Zusammenarbeit fertiggestellt sein sollten. Dies geschah schon im ersten digitalen Treffen über Zoom. Auf diese Weise war ein zeitlicher Rahmen gesetzt, an dem sich die Gruppe als Ganzes wie auch die einzelnen Gruppenmitglieder im Arbeitsprozess orientieren konnten.

Für die wissenschaftlich recherchierte Komponente des Podcasts zu den drei Themen Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Digitalisierung wurde sich darauf geeinigt, Kleingruppen zu bilden und jeder Kleingruppe einen der Begriffe zuzuordnen. Dabei wurde wieder auf die Interessen und Ressourcen der Gruppenteilnehmenden geachtet. Die Aufgabe bestand darin, zu dem jeweiligen Begriff zu recherchieren und eine inhaltliche Verbindung zu den jeweils anderen beiden Begriffen herzustellen. Zwischenergebnisse wurden wieder im gemeinsamen Ordner festgehalten. Der dabei entstandene Wechsel zwischen Gruppenarbeit und Einzelarbeit wurde von den Gruppenmitgliedern als angenehm empfunden. Außerdem war es einfacher, in der Kleingruppe Zeiten und Treffen abzustimmen, da sich nur jeweils zwei bis drei Personen zusammenschließen mussten. Auch die Treffen in der gesamten Gruppe waren in dieser Phase hilfreich, da auf diese Weise nochmal Diskussionen über die recherchierten Inhalte geführt wurden. So wurden beispielsweise gemeinsame Definitionen und Beschreibungen der verschiedenen Begriffe gefunden. An dieser Stelle konnten einige Inhalte auch mit den Themen von anderen Lehrveranstaltungen verknüpft werden und es wurde gelernt, mit verschiedenen Sichtweisen der Gruppe umzugehen und Kompromisse zu finden. Besonders wichtig war es, das Wesentliche im Blick zu behalten. Dies war notwendig, da bei der Recherche zu viele Inhalte gesammelt wurden. Es galt, diese für einen Dialog im Zuge des Podcasts zu konzentrieren.

Parallel zur wissenschaftlichen Recherche fand eine Durchsicht der aufgenommenen Interviews sowie der Antworten auf Mentimeter statt. Dabei wurden Zitate herausgesucht, die zu den verschiedenen Themen im Podcast als passend erschienen. Dieser Arbeitsschritt nahm mehr Zeit in Anspruch als Anfangs erwartet. Dennoch war es sehr hilfreich, um die Themen nochmal aus den verschiedenen Sichtweisen der Teilnehmenden zu betrachten. Dies regte die Kreativität an und stellte eine gute Grundlage für den im nächsten Schritt erstellten Gesprächsleitfaden für den Podcast.

5. Erstellungsphase der Podcastfolge und Upload

Nach der inhaltlichen Recherche in den thematisch unterteilten Gruppen fand die Erstellung eines Gesprächsleitfadens statt. Dieser sollte die Grundlage für die Aufnahme des Podcasts sein und die Sprecher:innen dabei unterstützen, die Inhalte strukturiert in einem Gespräch einzubringen. In relativ eigenständiger Arbeit formulierten die drei Gruppen zu den Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Gerechtigkeit ihre Redeanteile in einem gemeinsamen Dokument. Hier konnte auch schon direkt eingesehen werden, welche Inhalte bereits geschrieben waren. Auf diese Weise konnte sichergestellt werden, dass schließlich ein schlüssiger Dialog zwischen vier Personen entstand (Moderation und drei Expert:innen zu den Themenbereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Gerechtigkeit). Durch das Setzen von Kommentaren sowie Veränderungen im Vorschlags-Modus im Dokument wurde asynchron an dem Leitfaden gearbeitet. Schließlich traf sich die gesamte Gruppe nochmal, um offen gebliebene Kommentare gemeinsam zu klären. Außerdem wurden weitere Schritte und Aufgaben besprochen, damit der Gesprächsleitfaden schließlich wieder in asynchroner Arbeit finalisiert werden konnte. 

Die einzige Herausforderung war es, in asynchroner Arbeit, die einzelnen Themengebiete miteinander in einem sinnvoll und logisch gegliederten Dialog zusammenzuführen. Es war hierbei besonders wichtig, dass alle Personen einen angemessenen Redeanteil bekamen, ohne dabei den Dialog der anderen Personen zu sehr zu verändern. Hierfür waren zusätzliche kurze interne Absprachen notwendig, die zwar zielführend, jedoch zeitaufwendig waren. Vielleicht wären hier im Vorfeld zusätzliche Regelungen von Vorteil gewesen, inwieweit die Anteile der anderen Personen eigenständig verändert und angepasst werden dürfen. Trotz des langwierigen Prozesses konnte in der gemeinsamen Arbeit ein Ergebnis geschaffen werden, welches die gesamte Gruppe sehr zufrieden stellte. 

In einem abschließenden Treffen kamen die Teilnehmenden des Podcasts sowie eine zusätzliche Person aus der Gruppe per Zoom zusammen. Sie nahmen gemeinsam über die Aufnahmefunktion von Zoom den Podcast auf. Auch hier wurde wieder auf die jeweiligen Wünsche und Ressourcen der Mitglieder geachtet. So sprachen die Personen den Text ein, die sich sicher im Sprechen fühlten und diejenigen, die die technischen Mittel zur Verfügung hatten, waren für die Aufnahme und deren Kontrolle zuständig. Jedes Gruppenmitglied war mit der zugewiesenen Rolle sehr zufrieden. Während der Aufnahme traten diverse technische Probleme auf, welche die Gruppe jedoch gut meisterte. So wurde sich darauf geeinigt, dass die Stellen, die aufgrund der schlechten Internetverbindung zu undeutlich oder gar nicht hörbar waren, am Ende nochmal neu eingesprochen werden sollten. Die Person, die für die Überprüfung zuständig war, notierte sich während der Aufnahme die Stellen, an denen Verbesserungen vorgenommen werden mussten und wies die Sprecher:innen ggf. auf Unstimmigkeiten hin. Während der Aufnahme fiel auf, dass das Mitschreiben der Stellen, die nochmal neu aufgenommen werden mussten, schwerer war als angenommen. Denn das Dokument hatte keinerlei Seiten-, Zeilenzahlen, Abschnittsmarkierungen etc., die hilfreich gewesen wären. Bei einer Unterbrechung der Aufnahme wurden die Redeanteile mit Zahlen versehen, die dann ein schnelles Notieren und Neu-Einsprechen möglich machten. 

Anschließend konnte die Aufnahme von Zoom heruntergeladen und geschnitten werden. Hier wurden dann auch die Aufnahmenabschnitte aus den Interviews des Nachhaltigkeitsfestes mit hineingeschnitten. Das Schneiden des Podcasts stellte sich als zeitaufwändiger heraus, als zuvor angenommen. Dies lag vor allem daran, dass im Vorfeld unzureichende Arbeit in die Vorbereitung und Planung des gesamten Aufnahme- und Schnittprozesses gesteckt wurde. Da dieses Wissen jedoch erst im Laufe des Bearbeitungsprozess reflektiert werden konnte, handelte es sich dabei ausschließlich um einen Lernprozess, bei dem alle Beteiligten im Vorfeld nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt hatten. Der gesamte Podcast war in einer großen MP3 Datei aufgenommen worden. Deshalb fiel es schwer, die einzelnen Gesprächsanteile herauszusuchen und zusammen zu schneiden. Der Schnitt wäre weitaus weniger zeitintensiv gewesen, wenn sich alle Sprecher:innen des Podcasts in physischer Präsenz getroffen und direkt in eine Audiobearbeitungssoftware (z.B. Audacity) eingesprochen hätten. Auf diese Weise wäre die gröbste Schnittarbeit bereits mit dem Einsprechen erledigt worden. Nicht nur wäre dadurch eine bessere Ordnung der einzelnen Gesprächsteile gewährleistet gewesen, auch hätte sich das Herausschneiden sprachlicher “Verhaspler”, Füllwörter oder falsch gesetzter Pausen bereits im Aufnahmeprozess erledigt. Auf diese Weise ergab sich, nachdem der Podcast eingesprochen wurde, alleine für das Schneiden, Sortieren und Bearbeiten der erstellten Inhalte noch einmal eine Arbeitszeit von über 20 Arbeitsstunden, ohne Upload und Rendern mit einzuberechnen. Über den gesamten Zeitraum stand das gesamte Team für Rücksprachen zur Verfügung. Letzten Endes konnte der Podcast, nach einer Nachjustierung, in der Veränderungswünsche der Teammitglieder eingearbeitet wurden, zur Zufriedenstellung aller fertiggestellt werden. Die technische Arbeit mit dem Podcast stellte einen Lernprozess sowohl auf (projekt-) organisatorischer als auch auf technischer Ebene dar.

Durch das Schneiden entstand eine relativ große MP4 Datei. Der Gruppe war es wichtig, zusätzlich zur Tonspur auch die Inhalte des Podcasts zu verbildlichen. Dafür wurde eine Grafik mit Logo des fiktiven Podcasts erstellt. Diese wurde zusätzlich mit einem Bewegtbild hinterlegt. Die Datei wurde schließlich nicht nur als MP3 Datei auf www.mathetik-online.de geladen (auf diese Weise war die Datei klein genug, um direkt auf die Seite geladen zu werden), sondern es wurde auf der Beitragsseite zudem eine Verlinkung zum YouTube Video eingetragen. Die Beitragsseite wurde ergänzt mit einem Text über die Rahmeninformationen zum Podcast sowie mit Quellenangaben und Informationen zu OER und CC BY-SA. Außerdem wurde eine Liste erstellt, über welche die Zeitstempel der inhaltlichen Themen eingesehen werden können. Zu Beginn stellte sich vor allem die Größe der Datei als Schwierigkeit dar. Dies konnte allerdings in Absprache und mit der Erfahrung des letzten Semesters gemeinsam gelöst werden. Schließlich bedurfte es zusätzlicher Abstimmung zwischen der Gruppe und dem Dozenten, als es darum ging, die Beitragsseite des Podcasts zu bearbeiten. Hier waren zuerst die Berechtigungen nicht passend eingestellt. Nachdem dies allerdings abgeändert worden war, konnte die Gruppe alle Daten und Informationen auf der Seite vervollständigen und den Podcasts schließlich veröffentlichen. 

6. Reflexionsphase

Wenn nun der gesamte Prozess nochmals in Erinnerung gerufen wird, lässt sich festhalten, dass jedes Gruppenmitglied für sich selbst, aber auch die gesamte Gruppe viel Neues gelernt hat und von anderen Beteiligten profitieren konnte. 

Durch die gemeinsamen Diskussionen über die Themen wurden sich Inhalte angeeignet und neue Definitionen, Erklärungen und Beschreibungen von Begrifflichkeiten gefunden. Dies führte zu einem persönlichen, inhaltlichen Lernzuwachs. Im Bereich der Transferleistung fand ein Kompetenzgewinn statt, da es die Gruppe in ihren Besprechungen beispielsweise schaffte, eine Verknüpfung mit anderen Lehrveranstaltungen und Modulen aus dem Masterstudiengang herzustellen und so eine Themenverschränkung zu generieren. Des Weiteren konnten unterschiedliche Ansichten innerhalb der Gruppe zu diversen Thematiken akzeptiert und zum Teil miteinander verknüpft werden. Aufgrund der Aufgabenverteilung entsprechend der vorliegenden Fähigkeiten fühlten sich alle wertgeschätzt. Außerdem lässt sich vermuten, dass damit einhergehend die positive Gruppenatmosphäre entstehen konnte, welche wiederum Einfluss auf das positive Ergebnis hatte. Durch die Mitschriften und Absprachen, wenn eine oder mehrere Personen bei einem Meeting nicht dabei sein konnten, hatte sich die Gruppe eine Strategie angeeignet, um schnellstmöglich alle inhaltlich abzuholen. Im Verlauf der Ergebnisbesprechung nach der Recherchearbeit zu den drei Begrifflichkeiten hat die Gruppe gelernt, dass auch für eine freie Gestaltung des Leistungsnachweises (z.B. in Form eines Podcasts) wissenschaftlich fundierte und aktuelle Quellenangaben als Grundlage essentiell sind, um die Anforderungen einer wissenschaftlichen Arbeit im Masterstudiengang zu erfüllen und zudem einen fundierten Podcastinhalt zu schaffen. Diese wissenschaftliche Grundlage wurde im Anschluss mit eigenen Ideen und Perspektiven ergänzt, um den Part der freien Gestaltung des Leistungsnachweises zu erfüllen. Im Zuge dessen fand ein Kompetenzzuwachs der Fachkompetenz statt, da Meinungen wissenschaftlich gegengeprüft wurden und Wissen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Gerechtigkeit erweitert beziehungsweise gefestigt wurde. Des Öfteren stand die Gruppe vor der Herausforderung, die umfangreichen Themenbereiche, welche für den Podcast von Relevanz sind, einzugrenzen und zu selektieren. Im Verlauf des Prozesses konnte eine Fokussierung auf die Hauptthematiken und eine Kompromissfindung für den Umgang mit Randthemen gefunden werden. Durch die Diskussionen über beispielsweise die Definition von Gerechtigkeit hat die Gruppe gelernt, welche Bedeutung eine von Beginn an klare Definition der verwendeten Begriffe ist, um in der nachfolgenden Diskussion ein einheitliches Verständnis zu haben.

Quellenhinweise

Texte

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Musik

Mentimeter und Interviews

  • Eigene Erhebungen

Bilder und Design

  • Alle Darstellungen wurden eigenständig erstellt
  • Das Video wurde mit Adobe Premiere preset erstellt

OER und CC BY-SA

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