Agile Organisationen

Agile Organisationen

Lesezeit (inkl. Mediennachweis): 4 Minuten

Wir sind Studierende aus dem ersten Semester „Gesellschaftlicher Wandel als Gestaltungsaufgabe“ im WS 2023/2024. Der nachfolgende Beitrag zum Thema der Agilen Organisationen ist unser Leistungsnachweis des Seminars „Handlungsressourcen digitaler Organisationen“, der als Ausarbeitung einer vorangegangenen Projektarbeit entstanden ist. Um das Thema der agilen Organisationen und Agilität in der Organisationsentwicklung besser greifbar zu machen, haben wir uns entschieden einen Videopodcast im Stile eines Expert*inneninterviews zu gestalten.

Dokumentation des Gruppenprozesses

Unseren Arbeitsprozess kann man grob in 3 Phasen einteilen, der Findungsphase, die Phase der Ausarbeitung in Kleingruppen und der Phase der Zusammenführung der Ergebnisse. Die Findungsphase war geprägt von drei essenziellen Fragen bzw. Anforderungen.  Da wir von drei verschiedenen Professionen kommen, mussten wir eine gemeinsame Wissensgrundlage als Basis finden. Dabei hat uns geholfen, dass wir uns einerseits den Raum für eigene Recherche gegeben haben und uns andererseits zu Beginn recht häufig getroffen haben, um uns auszutauschen. Ein zweiter Punkt war die Frage, ob wie den Leistungsnachweis als Gruppe zusammen gestalten wollen – diese Frage hat sich offensichtlich recht schnell geklärt 😊 Ein dritter Aspekt, der gruppenintern länger zu Diskussionen geführt hat, war die Aufteilung der Aufgaben, bzw. die Art der Struktur. Auch ob der Leistungsnachweis parallel zu unserer ausstehenden Projektarbeit oder im Nachhinein bearbeitet werden soll, war ein Thema, dass uns als Gruppe beschäftigt hat. Schlussendlich konnten wir immer eine Lösung im Konsens treffen und auf die verschiedenen Bedürfnisse der Teilnehmer*innen eingehen. Mit Hilfe eines Miro Boards konnten wir von Beginn an Struktur in unsere Gedanken, Ideen und Vorstellungen schaffen und parallel an unseren jeweiligen Aufgabenbereichen arbeiten.

Wir entschieden uns ein Video im Stile eines Interviews mit Expert*innen zum Thema agile Organisationen und Agilität in der Organisationsentwicklung zu gestalten, da wir so auf der einen Seite unser Wissen gut einbringen können, die Interviewsequenzen auf der anderen Seite das Format auflockern und immer wieder neuen Input bringen.

In der Phase der Ausarbeitung arbeiteten wir in Kleingruppen oder jede*r für sich allein, ohne jedoch den Austausch über unser Miro Board zu vernachlässigen. Hierüber konnten wir uns auf den aktuellen Stand bringen und unsere Ausarbeitungen zugänglich machen. Ein Teil der Gruppe war hauptsächlich für die Recherche der Theoretischen Grundlagen und die Präsentation der vorangegangenen Projektarbeit verantwortlich, während sich der andere Teil mit der visuellen, auditiven und dokumentarischen Gestaltung des Leistungsnachweises auseinandersetzten. In der Phase der Zusammenführung der Ergebnisse und der Aufbereitung des theoretischen Wissens in Form einer Audioaufnahme, war die Mitwirkung der gesamten Gruppe gefragt. Diejenigen, die sich mit der Theorie befasst haben, mussten kurz und prägnant das Wissen formulieren und diejenigen, die sich um die Gestaltung des Videopodcasts in der Verantwortung fanden, das Video erstellen und mit den Audiospuren verknüpfen. Wir denken, das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Aufgrund der freien Gestaltung unseres Arbeitsprozesses und die schwerpunktartige Einteilung in die Arbeitsgruppen, konnten wir auf die individuellen Wünsche, Bedürfnisse und auch Kompetenzen unserer Gruppenmitglieder*innen gut eingehen. Auch waren uns Entscheidungen im Konsens und eine offene Kommunikation sehr wichtig. Natürlich bringen große Gestaltungsfreiräume auch mit sich, dass nicht immer klar ist, wer gerade an welchem Punkt steht und wie weit der Prozess gerade gediehen ist. Hier ist ein regelmäßiger Austausch von Nöten, um mögliche aufkommende Fragen oder Missverständnisse vorwegzukommen. Das dies der Kern für eine gute Zusammenarbeit ist wurde nochmals bei der Abgabe klar. Hier kam es durch fehlende Kommunikation zu offenen Fragen und Missverständnissen. Lösen konnten wir diese Situation durch einen offenen Austausch über die Realitäten der einzelnen Gruppenmitglieder, dadurch konnten wir die Lagen der einzelnen verstehen und eine gemeinsame Lösung finden.

Alles in Allem war unsere Arbeit in der Gruppe und somit auch unser Gruppenprozess produktiv und erfolgreich – wir würden ihn als positiv beschreiben.

Einzelreflexionen/ O-Töne

„Den Gruppenprozess habe ich in unserer Gruppe als sehr angenehm wahrgenommen. Die Zusammenarbeit war auf Augenhöhe und von gegenseitigem Verständnis und Respekt geprägt. Auch wenn wir uns bewusst waren, dass es Teile der Gruppe gibt, die sich mehr mit dem Thema identifizieren können und begeisterungsfähiger sind, hat jede*r seien oder ihre Verantwortung zum Gelingen ernst genommen.“

„Meiner Meinung nach war die Zusammenarbeit in der Gruppe gut und ich habe mich wohl und gesehen gefühlt. Bezüglich der Kommunikation hätte ich mir mehr Austausch von den Einzelnen Personen in der Gruppe gewünscht, da ich oft nicht wusste, bei welchem Arbeitsschritt die einzelnen Kommiliton*innen stehen.
In das Thema der Agilen Organisationen habe ich mich erst mit der Zeit so richtig hineinarbeiten können und es hat ein wenig Zeit benötigt, bis ich mich darauf einlassen konnte. Auch mit meinen anfänglichen Zweifeln habe ich mich in der Gruppe gut aufgefangen gefühlt. Besonders angesprochen hat mich, dass Agilität nicht nur schnelles Handeln und Reagieren bedeutet, sondern die Bedürfnisse und die Ausrichtung klar Kund*innenorientiert ist. Durch diese enge Kund*inneninteraktion können agile Organisationen meiner Meinung nach einen echten Mehrwert liefern.“

„Auch ich habe mich in der Gruppe sehr wohl gefühlt. Vor allem unsere Offenheit in der Zeiteinteilung und Aufteilung der Aufgaben ist mir sehr entgegen gekommen und habe ich als äußerst angenehm empfunden. Besonders zu schätzen weiß ich außerdem, dass wir auch als Missverständnisse zwecks der Abgabe im Raum standen, diese gut und wertschätzend lösen konnten.“

„Zu Beginn muss ich ehrlicherweise sagen, hat mich die Aufgabe des Leistungsnachweises sehr überfordert. Ich arbeite lieber (und auch besser) in einem sehr strukturieren Setting und die Offenheit in der Gestaltung war für mich etwas Neues. Für mich einfacher wurde es, als die Aufgaben klar verteilt waren und ich wusste, was ich zu tun hatte. Bezogen auf die Transformation hin zu agilen Organisationen möchte ich gerne positiv gestimmt und optimistisch sein, da ich das Prinzip der Agilität sehr schätze. Da es aber letztendlich bei agilen Organisationen nicht nur um die Implementierung bestimmter Methoden oder Tools geht, sondern um die Schaffung einer agilen Denkweise, die Innovation und Anpassungsfähigkeit in den Mittelpunkt stellt, bin ich skeptisch, ob die Arbeitswelt zum heutigen Zeitpunkt dafür schon bereit ist.
Ich finde unser Projekt ist uns als Gruppe gut gelungen!“

„Für mich persönlich war der Leistungsnachweis der gelungene Abschluss einer Lernveranstaltung, die mich sehr begeistert hat.
Über die Zusammenarbeit in unserer Arbeitsgruppe kann ich nur positives sagen – es war produktiv und (ergebnis)offen, das hat mir sehr gut gefallen. Durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema der Agilität im Zuge des Leistungsnachweises konnte ich für mich nochmal viel dazu lernen.“

Das Team

Layla Al-Faridi, Ivan Radić, Zofia Kowalska, Johann Meier, Anna Müller (alle Namen wurden pseudonymisiert)

Quellen

  • Brandl, Paul (2021): Organisationsentwicklung, Transformations- und Change-Management: Nutzenstiftende Veränderungen bei sozialen Dienstleistern gestalten (S. 43-63). Blaue Reihe Sozialmanagement, Walhalla Fachverlag
  • Häusling, André; Stephan Fischer, Stephan (2020): Der Weg zur agilen HR-Organisation. Modelle und Praxisbeispiele zur agilen Transformation.  Häusling, André; Stephan Fischer, Stephan (Hrsg.) (S. 17-69). Haufe Lexware GmbH, Freiburg
  • Heidelbach, Joachim (et.al.) (2020): Agile Organisation: Die beste Organisationsform? Orientierung und Handlungsempfehlung für den industriellen Mittelstand. Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart
  • Lauenroth, Tobias (2024): Agile Organisationen: Vorteile, Herausforderungen und Methoden. Internetquelle https://www.workpath.com/magazin/agile-organisationen (zuletzt eingesehen am 02.02.2024)
  • Mehler, Julian-G. (2015): Die Neuerfindung der Organisation? – “Reinventing Organizations” von Frédéric Laloux. Internetquelle: https://denkmodell.de/reinventing-organizations/ (zuletzt eingesehen am 29.03.2024)
  • Me&company (o.J.): Agile Organisationen: Vorteile, Merkmale und 4 Beispiele. Internetquelle: https://www.me-company.de/magazin/agile-organisation/ (zuletzt eingesehen am 06.02.2024)
  • Stanford d.school (2024): Put Design Thinking to Work. Understand Mixtape. Internetquelle: https://dschool.stanford.edu/resources/chart-a-new-course-put-design-thinking-to-work (zuletzt eingesehen am 29.03.2024)

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